Freitag, 8. Februar 2013

Oops! Auszeit wider Willen – verlorene Zeit, geschenkte Zeit und ein Rätsel


Es ist passiert, das, von dem ich dachte, man müsste mindestens Extreme-Skateboarding oder Hardcore-Downhilling betreiben, um so etwas zu schaffen:
Mehrfach-Trümmerbruch im Sprunggelenk, Schienbein und Wadenbein mit Luxation, links.

Eine unspektakuläre Tätigkeit mit durchschlagender Wirkung: Ich wollte nur kurz um die Ecke und die Werbung aus dem Briefkasten im Müllcontainer entsorgen. Und dann war da diese riesige dick zugefrorene Pfütze, und ich habe sie nicht gesehen...

Das wars! Am 12.12.2012. Der Tag, am dem geheiratet wird, der schönste Tag im Leben...
Die Sache birgt eine gewisse Komik und Ironie. 

Das wars also, der Anfang einer monatelangen Auszeit, die ich nicht geplant und nicht gewollt hatte, natürlich nicht!
Zum Glück war ich Weihnachten wieder zuhause, obwohl es zu diesem Zeitpunkt sicher auch schönere Aufenthaltsorte gegeben hätte, als ein noch nicht eingerichtetes Haus mit Unmengen von unausgepackten Umzugskisten. Aber doch besser als im Krankenhaus. 

Da hat es mich also rausgerissen aus allem. Ich konnte weder meinen anstehenden Studio-Umzug selbst organisieren geschweige denn durchführen, noch mich in irgend einer Weise aktiv an den anstehenden Arbeiten beteiligen, die ein neubezogenes Haus erst zum behaglichen Zuhause machen. Eine für mich schreckliche Situation der allgegenwärtigen Handlungsunfähigeit. Ich hatte nun genug Zeit zum Nachdenken, zum Planen, zum Warten.
Dieses Geschenk nahm ich an und nutzte es.
Gerade das geduldige Warten – nicht gerade meine Stärke – hatte eine klärende Wirkung. 

Interessanterweise haben die Nachwirkungen der 3 1/2-Stündigen Vollnarkose den Effekt, dass mein Gehirn zwar nicht wirklich komplexe Abfolgen logisch durchdenken kann, aber umso klarer zwischen für mich Relevantem und Unrelevantem unterscheiden kann:
Das Unrelevante befindet sich in einem Teil meines Gehirns, zu dem gerade kein Zugang besteht, während das Relevante, das wirklich Wichtige, sich jeden Tag klarer und präsenter herauskristallisiert. 

Und einiges, was mir zuvor wichtig erschien, ist nun von vollkommenem Desinteresse in ein neues Licht gerückt, bzw. ist irgendwie immer noch im Nebel, im Schatten. 

Weiterhin bleibt noch das Rätsel, das es zu lösen gilt – es ist ein gutes Rätsel, eines von der Sorte, die man nicht googeln kann...
Die Fragestellungen:

  • warum hat es / habe ich mir das Bein zerstört?
  • Sollte / soll ich einen bestimmten Weg nicht gehen?   
  • Muss diese Unterbrechung sein, um mich vor etwas anderem zu schützen? 
In der nächsten Ausgabe wird die Lösung verraten :-)