Donnerstag, 22. Dezember 2016

Keine Weihnachtsgeschichte: HALB 3 AN DER BRÜCKE (Der kleine sehr rote Zettel)

Ein alter Mann geht langsam, sehr langsam, den Fußweg zwischen dem Haus und der Grünanlage entlang, wie schon so oft. Er geht immer langsam, eben so, wie alte Leute gehen. Doch dieses Mal ist etwas anders: Was liegt denn da?
Ein kleiner, roter, sehr roter Zettel auf dem Boden, mehrfach zusammengefaltet – wie Kinder es machen, wenn sie sich in der Schule kleine Nachrichten zuwerfen wollen. Der alte Mann bleibt stehen. Zögert kurz, schaut sich um, schaut wieder auf den kleinen sehr roten Zettel, schaut sich nochmal um. Dann bückt er sich langsam, sehr langsam, eben so, wie alte Leute sich bücken. 

Noch ein wenig mehr bückt er sich, macht mit dem hinteren Bein so etwas wie einen Ausfallschritt, so dass er noch tiefer hinunterkommt, und endlich hat er den kleinen, sehr roten Zettel auf dem Boden erreicht und ihn fest mit seiner Hand umschlossen. Wieder in der Vertikalen angekommen geht er erst mal langsam weiter, noch etwas langsamer, als gewöhnlich. In der linken Hand den kleinen zusammengefalteten roten Zettel. Er versucht ihn auseinanderzufalten, aber es will nicht so recht gelingen mit einer Hand – wenn die Hand auch nicht mehr so beweglich ist, wie früher, als er noch gemalt hat, mit ihr. Der alte Mann bleibt stehen, zögert kurz und stellt schließlich seine Einkaufstasche ab. Mithilfe beider Hände entfaltet er langsam, sehr langsam den kleinen sehr roten Zettel. Innen drin steht:

REBECCA LIEBT DICH. 
HALB 3 AN DER BRÜCKE WENN DU DICH TRAUST



Er liest es nochmal: REBECCA LIEBT DICH. HALB 3 AN DER BRÜCKE WENN DU DICH TRAUST …so steht es da, in Großbuchstaben, klein geschrieben, sehr klein, der alte Mann kann es gerade noch lesen. Es wird ihm ein Bisschen sonderbar zumute, er weiß ja, dass die Botschaft nicht für ihn auf den kleinen roten Zettel geschrieben wurde. Im ersten Moment will er den Zettel deshalb auch wieder wegwerfen, auf den Boden, nein, in den Papierkorb. Hmmh. Es ist keiner da. Er überlegt, ob er den Zettel mit nach Hause nehmen soll, um ihn dort wegzuwerfen. Oder soll er ihn wieder zusammenfalten und einfach genau an der Stelle auf den Boden zurücklegen, wo er ihn vor zwei Minuten aufgelesen hat? Vielleicht findet ihn ja derjenige noch, für den er bestimmt war… 

Wie er so überlegt, kommen ein paar Kinder vorbeigelaufen, vier Jungs mit Schulranzen, laut schnatternd, und er steckt den kleinen sehr roten Zettel ein wenig verlegen einfach schnell in seine Jackentasche. Die Buben beachten ihn überhaupt nicht. Er schaut ihnen hinterher und grinst nachdenkich in sich hinein: Vielleicht war der kleine rote Zettel ja doch für mich bestimmt? Schließlich hab ich ihn ja auch gefunden…

Zuhause angekommen verstaut er seinen Einkauf und setzt sich erst mal hin. Den kleinen sehr roten Zettel in der Hand denkt er über die Botschaft nach. Der erste Teil ist recht abstrakt: REBECCA LIEBT DICH. Rebecca – ein schöner Name, ein exotischer Name, er hat nie eine Rebecca gekannt. Nur eine Gerda... und eine Annemarie...

Seine Gedanken kreisen nun mehr und mehr um den zweiten Teil der Botschaft: HALB 3 AN DER BRÜCKE WENN DU DICH TRAUST – welche Brücke ist gemeint? Vermutlich der Steg über die Gleisanlagen, zwischen den Schulen und dem Bahnhof. Dort treffen sich oft die Jugendlichen nach der Schule... kein schöner Platz für ein romantisches Rendezvous. Was die jungen Leute da wohl immer hinzieht… Aber, Moment mal! 


Blitzartig fällt ihm die Pont Neuf in Paris ein, diese wunderschöne, sehr alte Brücke über die Seine – der Betriebsausflug 1965! Er stand an der Brücke, mit Ilona, seiner Kollegin, es hat so gekribbelt, er hätte sie so gerne einfach am liebsten in den Arm genommen und geküsst – aber er hatte sich nicht getraut, vor all den anderen… Ja, und dann hat Ilona einen anderen geheiratet und verließ ein Dreivierteljahr später die Firma. 

HALB 3 AN DER BRÜCKE WENN DU DICH TRAUST… 
traust du dich, alter Junge?

Er geht an den Garderobenspiegel und betrachtet sich kritisch, sehr kritisch: So wie du aussiehst, kannst du dich höchstens unter der Brücke mit den Tippelbrüdern treffen, und selbst die werden dich auslachen, in deiner langweiligen ausgetragenen Kluft. Wo ist eigentlich dieser Gutschein, den ich im Herbst bei dieser Werbeaktion in der Fußgängerzone gewonnen habe? Von diesem Herrenbekleidungsgeschäft, in das ich mich nie reingetraut hab… da ist er ja, er gilt sogar noch! Na also: Morgen früh geh ich da hin und lass mich mal anständig einkleiden. Und nun muss der Bart ab! Wie macht man das heutzutage: so ein klein Bisschen schmal stehen lassen, der Rest sauber ab. Da ist Feinarbeit gefragt, wie früher, beim Malen. Klappt aber doch noch ganz gut! Und sieht gar nicht mal schlecht aus – ein Bisschen ungewohnt, aber irgendwie flott, trotz grau!

Er schaut auf die Uhr. Es ist noch genug Zeit, um zum Friseur an der Ecke zu gehen, denn mit einem Mal kann er seine hilflos frisierte und doch eher zerzauste Haarpracht auch nicht mehr sehen. Also: Jacke wieder an und los!



Der alte Mann geht zielstrebig, sehr zielstrebig den Fussweg zwischen dem Haus und der Grünanlage entlang, wie schon so oft. Er geht zügigen Schrittes, eben so, wie Menschen gehen, die etwas vorhaben. Doch dieses Mal ist etwas anders: Die Menschen – teils Nachbarn, die er flüchtig kennt, teils Unbekannte – sie lächeln ihn an, freundlich, sehr freundlich, sie drehen sich um nach ihm, und er denkt: Wie sympathisch und aufmerksam und freundlich die Menschen heute sind… Hallo Herr Neubauer! Sie haben heut ja einen Zahn drauf! Wo solls denn hingehen? Er lacht: Zuerst zum Friseur und dann nach Paris! Und mit einem Mal weiß der alte Mann:

Um halb 3 an der Brücke beginnt ein neues Leben.



Autor: Mona Suzann Pfeil, Stuttgart, 07.02.2007

Mittwoch, 29. Juni 2016

Die Wiederauferstehung des Volkswagen? Dem Volk aufs MobilePhone geschaut





















Es ist mir mal wieder ein Bedürfnis, über ein Thema zu schreiben, welches eigentlich nicht meinen Kernkompetenzen zuzuordnen ist. Eine Lieblingsbeschäftigung hochsensibler Menschen….  ;-)

Ich beziehe mich auf die Ausgabe der STZ vom 17.06.2016, die in mehreren Beiträgen die neuen Pläne des VW Konzerns nennt.
So steht gelesen, dass der AutomobilGigant auf Zukunft setzt und den veränderten  Bedürfnissen der Autofahrer Rechnung tragen will. Das klingt erst mal gut, aber da ist VW nun nicht gerade alleine, das tut die Konkurrenz auch. Doch grade im Falle von VW ist es nun wirklich sinnvoll, denn gerade in Sachen Image und Ruf hat der Konzern nach den Kriminellen Abgasmanipulationen etwas gut zu machen. Und wenn es den Wolfsburgern wirklich ernst ist mit unseren Bedürfnissen, würde das sogar eine Rückbesinnung zu den Ursprüngen von VW darstellen. Der Konzern, dessen Kürzel 'VW' auf das Wort 'Volkswagen' zurückgeht, hatte sich in seiner Gründerzeit auf die Fahnen geschrieben, ein modernes und erschwingliches Auto fürs Volk, also für jedermann und Frau zu bauen. Sie tun also grundsätzlich mal gut daran, sich nach den Bedürfnissen Ihrer Kundinnen und Kunden zu richten. Vor allem auch denen von morgen.

Der Volkswagen wird überleben, wenn er nicht mehr für unsere Garagen gebaut wird.


Die Autofahrer von morgen haben ein veränderte Ansprüche und der Trend einer umweltverträglichen und kostengünstigeren Fortbewegung wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. So ist heute schon deutlich weniger das Statusobjekt Auto in der eigenen Garage gefragt, sondern die Fortbewegung on demand, also flexible Buchbarkeit eines Personen- und Lastentransportmittel. Junge Menschen haben da ein ganz pragmatisches und flexibles Fahrverhalten: Sie lassen sich nicht mehr in Autofahrer und ÖPNV-Nutzer einteilen, sie nutzen ganz selbstverständlich beides, je nach dem, was sinnvoll ist. Und sie legen Wert auf Vernetzung.
Schon heute werden Wege, Reisen, Lastentransporte, Auswärtsaufenthalte im Internet via PC oder Smartphone geplant und alles benötigte, wie Übernachtung, Taxi etc., direkt hinzugebucht. Dieser Trend geht weiter. Vor 40 Jahren haben erste Menschen mit containergroßen Computern gearbeitet, heute schauen wir auf handtellergroße Smartphones. Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis wir Fahr- und Transportmittel über das Handy nicht nur bestellen, sondern auch programmieren und steuern können.

Der Volkswagen von morgen, der dem allem und allen Rechnung trägt, wäre vielleicht gar kein Auto im heutigen Sinne mehr.

Er wäre wohl nicht mehr als DAS Auto, wie wir es heute kennen, sondern vermutlich in einer ganz anderen Art und Weise, in einer umweltverträglicheren und menschenverträglicheren. So dass die kriegsähnlichen Zustände auf unseren Straßen, die jetzt noch Gegenwart sind, dann irgendwann der Vergangenheit angehören. Wohlgemerkt: Ich liebe Autofahren, fahre auch gerne schnell und bin mit Anfang 20 schon den Porsche meines Chefs in einer Stunde 20 von Frankfurt nach Stuttgart gefahren. Aber das ist heute kaum mehr möglich, ohne Menschen zu gefährden. Im Zweifelsfall gehe ich vom Gas, Rücksicht ist für mich Selbstverständlichkeit und hohe Tugend auf der Straße, für viele andere nicht.
Das Fahrerlebnis wird ein anderes sein, ganz klar. Es wird der jetzigen Monofahrkultur ein Ende zu setzen. Aber das Fahren auf öffentlichen Straßen ist nicht geeignet, um den persönlichen individuellen Kick zu haben in dem sich jeder nach seiner Vorstellung austoben kann. Auch wenn das meine ehemaligen Kollegen in den Werbeagenturen immer noch so in den Werbespots dazustellen versuchen, das ist absoluter Blödsinn und unverantwortlich.

Zurück zu VW Group: Sie wird überleben und hat gute Chancen, die Nase wieder vorn zu haben, wenn sie wieder den echten Volkswagen bauen. Daran wird auch das Thema E-Auto einen großen Anteil haben. Dieses verstärkt zu entwickeln tun andere Hersteller auch. Wünschenswert wäre, dass gerade hier mit wirklichem Engagement entwickelt, gebaut UND verkauft wird.

Seit 1821 kennt man den eklektischen Antrieb, seit damals wurde und wird er hauptsächlich im Zugverkehr eingesetzt. Erst die Ölkrise in den Neunzigerjahren und das internationale CARB Gesetz zur Reinhaltung der Luft zwang die Automobilhersteller zur Entwicklung schadstofffreier Fahrzeuge. Diese hätten damals bereits in Serie gehen können, verhindert hat es… Sie ahnen es: die Ölindustrie. Sie bewirkte auch, dass das Gesetzt wieder gelockert wurde und die bis dahin entwickelten E-Autos verschrottet wurden! Seit damals dümpelt dieses Thema vor sich hin. Wo könnten wir heute stehen, wenn in diesen 20 Jahren kontinuierlich an der Elektrotechnik und der Entwicklung an geeigneten Batterien gearbeitet worden wäre? Stattdessen sind wir immer noch gezwungen, Autos zu kaufen, die unsere Luft verpesten, mit einem Benzinverbrauch von im Schnitt 6,9 Liter auf 100 km (2014 Statista GmbH). Von einem KFZ-Ingenieur habe ich erfahren, dass es bereits in den Achzigern möglich gewesen wäre, PKWs mit einem Verbrauch von 3 Litern zu bauen...

Also, sind wir gespannt gespannt, welche Taten den schönen Worten folgen.
Und wenn VW dann auch noch seinen Teil dazu beiträgt, die seit Jahren bekannten Fehler im Abgasmessungssystem zu beseitigen, könnte in näherer Zukunft sogar schon mal – als kleiner Vorgeschmack auf die Zukunft – eine realistische Reduzierung des Schadstoffausstoßes nicht nur vorgetäuscht, sondern real werden. Das könnte ich noch erleben ;-)
Ich freue mich darauf.

Ihre Mona Suzann Pfeil

Mittwoch, 22. Juni 2016

Nahrungsmittelintoleranzen sind in Deutschland kein Thema

Mindestens 30% der Bevölkerung klagen nach dem Essen über körperliche Beschwerden, mindestens 20% haben Nahrungsmittelintoleranzen, Nahrungsmittelallergien kommen bei 2-8% der Bevölkerung vor, häufig im Kindesalter. Körperliche Beschwerden nach dem Essen kommen bei mind. 30% der Patienten mit einem funktionellen Darmsyndrom wie dem Reizdarmsyndrom (RDS) vor, wobei Studien belegt haben, dass eine Ernährungsumstellung eine erhebliche Verbesserung der Symptome bewirken kann. Bei mindestens 30% der Patienten mit einer essensunabhängigen Allergie (Pollenallergie, Hautraktionen...) ist auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu beobachten… *

Trotzdem stieß der von mir organisierte Workshop "Was macht unsere Nahrung mit uns und warum?" ganz offensichtlich nicht auf das Interesse und die Notwendigkeit, von der ich fest überzeugt war, als ich beschloss, Jasmin Bühler nach Deutschland zu holen. Diese Frau kann sich in der Schweiz kaum vor Aufträgen und Kooperationsanfragen retten und ist auch wieder mit mehreren Beiträgen für den zweiten Kongress für Hochsensibilität im September in Bern gebucht. Mir wird es wohl für immer ein Rätsel bleiben, ob in Deutschland die Menschen nun schon allumfassend informiert und allwissend sind oder sich dafür halten. Oder sind sie etwa beratungsresitstent, uninteressiert oder einfach dumm? Wahrscheinlich sind sie einfach übersättigt an (leider oft falschen) Informationen sind – schade!!!

Ich erlebte Frau Bühler selbst in der Schweiz – jawohl, es war ein ERLEBNIS! Und ich bin – was Ernährung angeht – selbst gebranntes Kind und somit äußerst kritisch, aber wenn ich diese Frau samt ihrer Dienstleistung dermaßen über den grünen Klee lobe hat das einen triftigen Grund: Frau Bühler wäre imstande auch hierzulande Licht in das weite große Mysterium Ernährung zu bringen, und das sowohl äußerst fundiert als auch auf überaus sympathische Art und Weise, so dass man ihr gerne zuhört und diese komplexe Materie unserer Körperchemie besser verstehen könnte und sensible Menschen ein besseres Leben führen könnten.  Aber soweit, so "gut", es sollte nicht so kommen. 

Die wenigen Teilnehmer  die sich anmeldeten und ich, wir haben uns sehr auf diesen Workshop gefreut. Ich habe ein riesen Aufgebot an Werbemaßnahmen, Presse- und PR-Arbeit gestemmt, weil ich überzeugt war, etwas Sinnvolles und Richtiges für geplagte Menschen zu tun und es sich am Ende auch finanziell für mich rechnen wird. 
Nun die bittere Wahrheit: Mit zu wenig TeilnehmerInnen rechnet es sich nicht und ist nicht zu realisieren. Und es bleibt mir nichts anderes übrig, als den Workshop abzusagen und die TeilnehmerInnen zu bitten, in die Schweiz zu fahren, und am 2. und 3. September auf dem HSPKongress an diesem Workshop teilzunehmen, der deren Leben wahrscheinlich genauso verändern wird, wie meines. 
Die Investition dafür wird dann eben nur ein Vielfaches von der für den Workshop hier bei mir in Deutschland sein.

Hier der Link zum Kongress, fahren Sie hin, es lohnt sich: http://www.hsp-kongress.ch 

Das Thema Ernährung ist nun wieder mein ganz privates Thema. Und ich bin persönlich froh darüber: Ich habe den Workshop mit Jasmin Bühler letztes Jahr gehabt.  

Mit Freude und Respekt, Mona Suzann Pfeil


*Statistik Quelle: Food Intolerance Diagnostics

Donnerstag, 16. Juni 2016

Die Hochsensibilität kommt ganz langsam aber sicher in der Wirtschaft an – nach meinem Vortrag im Hospitalhof und im Rotary Club

























Vergangene Woche hielt ich zwei Vorträge zum Thema "Fehlt es der der Wirtschaft an Hochsensibilität?". Sowohl im Hospitalhof in Stuttgart als auch im Rotary Club Meerbusch kam das Thema sehr gut an und ich hatte große Freude an meiner Arbeit als Keynote Speaker. Es ist erfreulich: Die Hochsensibilität hält ganz langsam aber sicher Einzug in die Wirtschaft.

Zum Vortrag in Meerbusch: Die Rotarier – hauptsächlich Männer, wenige einzelne Frauen – stellten ein reines Businesspublikum dar. Führungskräfte, hauptsächlich Selbständige und Angestellte in mittlerer bis höherer Hierarchieebene, Mittelstand.
Ein gutes Drittel der Rotarier war sehr interessiert, knapp zwei Drittel waren mittelmäßig interessiert und kritisch, 1-2 Personen waren belustigt. Das stellt für mich einen sehr guten Schnitt dar. Ich vermute, dass auch einige Hochsensible anwesend waren.
Nach meinem kurzen Vortrag wurden erfreulich viele Fragen an ich gerichtet, erwartungsgemäß auch kritische. Und es war nicht zu überhören, dass für die meisten Anwesenden ein Highly Sensitive Business recht abstrakt anmutete, nicht vorstellbar war oder sogar abwegig erschien.

Gerade beim Thema "die eigenen Ideale verfolgen" und einen "sanften" – will heißen offenen und menschlichen Führungsstil im Business umzusetzen, war eine große Ratlosigkeit zu spüren. Einzig Ralph Jörgens, der mit mir meinen Film "HighSkills" finanzierte, meine Vision eines Highly Sensitive Business unterstützt und mich bei den Rotariern empfohlen hatte) meldete sich zu Wort und vertrat den Standpunkt, dass es sehr wohl möglich sei, ein hochsensibles Business zu führen. Ich danke ihm an dieser Stelle für dieses unterstützende und authentische Einbringen.

In der Tat: wir haben in der Gesellschaft – und so auch im Business – einen starken Werteverfall. Werte wie Ehrlichkeit, Integrität, Demut, Bescheidenheit waren noch vor Hundert Jahren eine Art Richtschnur des korrekten Verhaltens und Tuns. Wer heute den Anspruch kundtut, danach zu leben oder gar Business zu betreiben, gilt als weltfremd. Genau in diese Richtung gingen auch einige Kommentare und Fragen nach meinem Vortrag. Wer heute beruflich vorankommen will, ist ja im Gegenteil geradezu gezwungen seine Wertvorstellung ganz weit hintenanzustellen oder sogar aufzugeben.

Als Babies sind wir alle noch ehrlich, Babies können nicht anders. Aber bereits mit Eintritt in die Schule geht es los, dass wir uns gezielt verstellen, um etwas Bestimmtes zu erhalten, mit Spickzettel und Abschreiben vom Nebensitzer oder indem die Lehrerin, der Lehrer angeschwindelt wird, warum die Hausaufgaben nicht gemacht werden konnten. Und spätestens im Berufsleben ist dann endgültig Schluss mit ehrlich und wir lernen das professionelle Lügen: Der Rechner ist gerade ausgefallen, es ist leider kein Zimmer mehr frei, ich muss heute unbedingt früher gehen, weil meine Tochter…

Und wer eine Führungsposition übernehmen will hat das Spiel erst recht mitzuspielen, mit "kleinen" Betrügereien, wenn die Kennzahlen gefälscht werden und auch mit größeren, wenn bewusst Gesetze gebrochen werden, weil die Geschäftsleitung mit unrealistischen Vorgaben und Zielen die Belegschaft dazu drängt. Der Betrug wird zum Tagesgeschäft, am Kunden, an den eigenen Mitarbeitern und an sich selbst. Solche Praktiken ertragen Hochsensible nur sehr schwer. Bereits "harmlose" Tricksereien zum Zwecke eines kleinen Vorteils empfinden sie als Betrug. Und so ist verständlich, dass die meisten Hochsensiblen bewusst oder unbewusst in den mittleren oder auch untersten Hierarchieebenen "stecken" bleiben. Warum ist das so?

Bedingt durch ihre hohe Wahrnehmung speichern hochsensible Menschen in ihrem Gehirn unendlich viele Möglichkeiten und Szenarien ab. In Verbindung mit ihrem ausgeprägten Gewissen können sie dann gar nicht anders, als redlich und wahrheitsgetreu nach DEM Idealzustand oder DER Ideallösung zu streben, die sie klar vor Augen haben. Sie sind nicht im Stande zu schauspielern, solche Rollenspiele und Praktiken sind quasi in der "Programmierung" ihres Gehirns nicht vorgesehen. Machtkämpfe, strategische Spielchen oder übersteigerte Selbstdarstellungen sind ihnen zu wider. Deshalb verstehen sie auch nicht, wie andere (NichtHochsensible) guten Gewissens so agieren können.
Aber im Vergleich zu den Hochsensiblen sind NichtHochsensible einfach nicht in der Lage, einen anderen, als den derzeit üblichen und gängigen Weg zu sehen und zu gehen, um beruflich voranzukommen. Dafür wiederum sollten sie von Hochsensiblen nicht verurteilt werden, denn auch sie können nicht anders.

Mir drängt sich da wieder meine alte Überzeugung auf: Hochsensible gibt es deshalb, um die Spezies einer Art zu erhalten. Mit ihrer Weitsicht, mit ihren Überzeugungen, mit ihren Wertvorstellungen können Hochsensible ein anderes, ein besseres Business kreieren. Wie könnte das funktionieren?
Ihr ausgeprägtes Leistungsdenken bringt Hochsensible oft dazu, mehr, härter und besser als andere arbeiten zu wollen, also durch Leistung positiv aufzufallen. Doch das ist eine Sackgasse, die unweigerlich zur Überlastung führt. Die übersteigerte Selbstdarstellung und Machtspielchen kommen aus oben genannten Gründen nicht in Frage. Ich vermute es schon seit Jahren, und es kristallisiert sich für mich immer mehr heraus:

Hochsensible können nur durch Authentizität erfolgreich sein.

Ich erlebe es in meiner eigenen noch kurzen Laufbahn als "Jungreferentin": In meinen ersten Vorträgen war ich noch sehr mit meinen eigenen Emotionen beschäftigt und versuchte das (und natürlich die Emotionen) zu verbergen. Dadurch habe ich wohl auf mein Publikum sehr unnahbar und auch unsympathisch gewirkt haben. Meine Zuhörer konnten mich nicht richtig einschätzen, nahmen mich und meinen Vortrag womöglich als Bedrohung wahr und reagierten mit Abwehr. Glücklicherweise nicht wirklich aggressiv, Tomaten bekam ich bislang noch nicht ab :-)

Wir Hochsensiblen müssen uns immer vor Augen führen: Auch NichtHochsensible Menschen haben Gefühlswelten. Und jeder Mensch nimmt einen anderen Menschen eben auch auf dieser gefühlsmäßigen Ebene wahr. Es findet dann ein Abgleich statt: Stimmt die Außenwirkung des Gegenübers mit dessen Handlung und Kommunikation überein? Ist der oder diejenige harmlos oder bedrohlich für mich?
Bin ich als Hochsensibler nicht authentisch baue ich eine emotionale Schutzwand vor mir auf. So entsteht eine ungeklärte Situation und mein Gegenüber geht mir gegenüber in eine Hab-Acht-Haltung. Obwohl ich das gar nicht beabsichtigt habe. Diese Abwehrhaltung nehme ich als Hochsensibler natürlich sehr deutlich wahr und sie verunsichert mich um so mehr. Ein völlig unsinniger Kreislauf ist dann im Gange, so entstehen Missverständnisse, so entstehen Mobbingattacken, so entstehen nicht nachvollziehbare Fluchtrückzüge.

Mir war klar: Wenn das zum Dauerzustand wird kostet es mich sehr viel Kraft und Energie. Diese wollte ich sinnvoller einsetzen und synchronisiere jetzt mein "Innen", meine Wahrnehmungen und Stimmungen mit meinem "Außen", meinem Verhalten, meiner Kommunikation, meinen Handlungen. Und seitdem hört man mir gerne zu, was ich zu sagen habe.
Das Interesse der Wirtschaft an Hochsensibilität nimmt zu, das ist erfreulich und von mir beabsichtigt. Ich freue mich auf jeden weiteren Vortrag, den ich zu diesem Thema halten kann. Ich freue mich über jeden neuen Kunden, den ich bei der Synchronisation von Innen und Außen unterstützen kann. Denn dann weiß ich, es gibt einen Hochsensiblen mehr, der gute Chancen hat in die oberen Führungsetagen zu gelangen. Und genau dort werden Hochsensible dringend gebraucht. Es braucht ein paar "Vorkämpfer", die in den Chefetagen Werte wie Ehrlichkeit, Demut, Integrität etablieren, so dass die Arbeitsbedingungen allgemein menschlicher werden.

Das würde nicht nur hochsensiblen Erwerbstätigen zugute kommen.

Mit Freude und Respekt, Eure Businesskünstlerin Mona Suzann Pfeil


Mehr Info über Hochsensibilität auf meiner Homepage

Zur Filmseite "High Skills – verschenkt die Wirtschaft die Potenziale hochsensibler und hochbegabter Menschen?"






Dienstag, 7. Juni 2016

Über Tomaten, rhetorische Herausforderungen und Hochsensible am Rednerpult

Nach meinem letzten Vortrag vor ein paar Tagen wurde ich wieder gefragt, ob es mir als Hochsensible nicht schwerfalle, vor Publikum zu stehen und Vorträge zu halten. Die Frage kam sogar von einer HSP. Nun: wir Hochsensiblen sind ja nicht ängstlich oder geistig schwächlich. Warum sollte es mir als HSP denn schwerer fallen, als Nicht-HSPs? Im Gegenteil! Meine Hochsensibilität ist doch eine feine Sache! Ich kann auf meine Intuition vertrauen, in genau diesem Moment das Richtige zu sagen und die Menschen – auch Publikum – genannt, genau da abzuholen, wo sie stehen (oder meistens sitzen). Ich kann auf mein nicht-linerares und übergeordnetes Denken zurückgreifen und Zusammenhänge herstellen, die andere (Nicht-HSPs) vielleicht gar nie sehen und herleiten können. Und ich kann mich um so viel mehr ganz ganz doll freuen, wenn ich die Menschen mit dem, was ich sage, erreiche! Und sie motiviere, auch mehr Selbstvertrauen in sich und ihre Fähigkeiten zu entwickeln!


Und was ist mit der Angst vor Tomaten?


Mal ganz ehrlich: sind "durchschnittlich" sensible Menschen vor der berühmten Angst vor Tomaten gefeiht? Niemand will sich blamieren lassen, niemand dumm dastehen. Ich bin zum Glück noch nie beworfen worden :-) Mag sein, dass ein Anderer sogenannte "unbequeme" Fragen schon als Tomaten wertet. Dann kann ich nur sagen: ich mag Tomaten! Ich nehme sie sogar gerne entgegen und bedanke mich noch dafür. Denn es sind ja eben genau diese Einwürfe, die mir aufzeigen, was die Menschen bewegt und worauf ich noch nicht eingegangen bin.

Gerade Hochsensible können sehr viel innere Stärke haben. Wenn ich tief drin weiß, was ich zu sagen habe, und wenn ich weiß, dass es verdammt noch mal wichtig ist, gesagt zu werden, hat es 1. meine eigene Angst ziemlich schwer, mich davon abzuhalten und 2. bläst mich dann ein bisschen Gegenwind auch nicht gleich um. Das klingt einfach, ist es natürlich nicht immer. Aber was in meinem Fall die Sache erleichtert: es entspricht meinem Naturell, etwas darzustellen, etwas zu kreieren, und einem mir wichtigen Thema meine Stimme und Präsenz zu leihen. Böse Zungen meinen – und da wären wir wieder bei den Tomaten – ich würde mich nur selbst darstellen. Merkwürdigerweise kommt dieser Vorwurf genau von den Menschen, die am allerwenigsten Erfahrung mit dem Bühnenleben haben.

Rhetorische Herausforderungen


Oft wird dem Halten eines Vortrages eine verkäuferische Absicht zu Grunde gelegt, mindestens jedoch soll das Publikum überzeugt werden. Die meisten Hochsensiblen haben sehr empfindliche Antennen und reagieren abweisend auf Verkaufsreden. Habe ich diese Menschen als Publikum vor mir ist das mein Glück, denn was meine rhetorischen Fähigkeiten angeht, bin ich sehr realistisch. Meine Motivation ist auch nicht das Gewinnen eines Rhetorik-Preises. Auch mit dem Wort "überzeugen" habe ich so meine Schwierigkeiten. Ich habe Freude daran, Menschen zu gewinnen! Für die Sache übrigens, nicht für mich. Und ich schreibe mir auf die Fahne das Aufzeigen von Möglichkeiten, das Informieren, das Motivieren und Initiieren, auch Agitieren.
Kommende Woche werde ich zum ersten Mal einen Vortrag über Hochsensible Menschen bei den Rotariern halten. Vor Geschäftsleuten also, die sich soziales Engagement auf die Fahnen geschrieben haben. Sicher werde ich dort kein hauptsächlich hochsensibles Publikum antreffen. Trotzdem werde ich weder Standpunkte noch sonst etwas verkaufen und ich werde niemanden versuchen zu überzeugen. Und ich bin sehr gespannt auf die Tomaten ;-)

Ich werde berichten!
Eure Mona Suzann Pfeil

Donnerstag, 28. April 2016

Brauchen wir Kategorisierungen wie hochbegabt, hochsensibel, lernbehindert, autistisch...?


Ich beziehe mich auf diesen Artikel im CICERO:

http://www.cicero.de/salon/iq-tests-intelligenz-der-mythos-hochbegabung/60823



Ein sehr interessanter Artikel, der den Terminus Hochbegabung an sch in Frage stellt! Ich teile die Meinung Patrick Zielschieds nicht in allen Punkten, finde aber, der Artikel lohnt zu lesen, um ein paar andere Brillen auf das Thema Begabung und Hochbegabung zuzulegen. Auch ich bin der Meinung, dass es Quatsch ist, unter Hochbegabung lediglich kognitive Begabungen zu verstehen und ich bin auch der Meinung, dass eine – wo auch immer gezogene – Grenze von Hochbegabung, Hochsensibilität, Autismus oder "bloß" Asperger oder Lese-Rechtschreib-Schwäche zu einem – wie auch immer definierten – normalen Menschen völlig überflüssig ist.


Wie Hochbegabung getestet wird


Die sogenannte Hochbegabung wird üblicherweise in standardisierten IQ-Test gemessen, in einem festgelegten Zeitraum, an einem festgelegten Ort. Der Test ist genauso ausgelegt und entwickelt, dass ein bestimmter Prozentsatz – derzeit 0,2 % – der Bevölkerung den festgelegten IQ-Wert von 130 erreicht, nicht weniger und nicht mehr Menschen. Es wurde also festgelegt, dass 0,2% der Menschen als hochbegabt zu gelten haben. Bei diesem Testverfahren stehen lediglich die kognitiven Fähigkeit der Testperson im Fokus, wie das logisch-matematische Denken, das räumliche Denken, die Merkfähigkeit oder die sprachlich-lingustistischen Fähigkeiten. 

Andere Aspekte geistiger Leistungsfähigkeit, wie die emotionale Intelligenz, die Kreativität, die psycho-motorische Intelligenz oder die sogenannte soziale Intelligenz werden nicht berücksichtigt. Ein Mensch der in diesen Bereichen herausragende Fähigkeiten aufweist wird nicht als hochbegabt bezeichnet, denn diese Fähigkeiten sind nicht messbar. Zum Glück! Denn was würde es bringen, wenn ich wüsste, dass meine musikalische Fähigkeit höher ist, als die meiner Gesangskollegin? Es würde weder mir noch irgendjemandem irgendetwas bringen, meinen musikalischen Intelligenzquotienten zu kennen. Oder meinen sozialen Intelligenzquotienten. Oder welchen auch immer.

Wieviel Kategorisierung brauchen wir?


Es ist meiner Ansicht nach vollkommen überflüssig, alles messen und kategorisieren zu wollen. Wieviele Kategorien würden wir wohl brauchen, um die Vielfalt in unserer Gemeinschaft "messen" zu können? Zig? Hunderte? Würde das reichen? Die Zeit, der Aufwand und das Geld, das solche Bemühungen kosten würde, sollte in Bildungs- und Arbeitssysteme gesteckt werden, die der Individualität des Menschen Rechnung tragen. So dass nicht wertvolle Talente verloren gehen, weil sie in einem defizitär-orientierten genormten Bildungssystem gar nicht abgerufen werden können. Die meisten unserer Kinder haben bereits vor der Einschulung "gelernt", ihre wahren Talente zu verstecken und zu unterdrücken.
Der Fokus liegt oft mehr auf einer Legastenie oder auf einem Aufmerksamkeits-Defizit als darauf, dass dieses Kind vielleicht einen besonderen Draht zu Pflanzen hat und irgendwie versteht, was sie brauchen. Oder dass dieses Kind in seinem Spiel und in seiner Fantasie bereits ganze Städte plant und soziale Konzepte entwickelt. 

Wie auch Patrick Ziemmerschied in seinem Artikel schreibt, stelle auch ich mir die Frage, warum im Bildungssystem einem Kind mit Lese-Rechtschreib-Schwäche besondere Nachsicht entgegengebracht werden sollte und einem Kind mit einer anderen sogenannten "Benachteiligung" nicht, wie beispielsweise eine niedrigere Intelligenz oder eine Hochsensibilität oder eine sich heruaskristallisierende Homosexualität. Kein Mensch kann etwas für seine Veranlagung, es ist vollkommen normal, und es wird immer Menschen mit unterschiedlichen Intelligenzen und Konditionierungen geben. Es braucht keine Sonderbehandlung für einzelne Schüler, sondern ein Bildungssystem, dass unserer menschlichen Vielfalt gewachsenen ist. Hierzu braucht es ein Umdenken auf breiter Ebene, das ist keine Bildungsfrage sondern eine Frage der Meinung und der Überzeugung eines und einer Jeden von uns. 
Erst wenn wir aufhören, von unserem individuellen Denken und Verhalten automatisch auf andere zu schließen, werden wir bereit sein, jeden Menschen so anzunehmen, wie er ist. 

Denken in einer anderen Dimension


Solch ein Denken würde unsere Gemeinschaft positiv verändern und auch ein komplett anderes Bildungssystem hervorbringen. Ein Bildungssystem, in dem alle Menschen ihren Platz und ihre Entfaltung und Förderung finden. Auch Legastheniker, auch Hochsensible, auch Hochbegabte, Autisten, Asperger, körperlich Eingeschränkte, Hyperaktive, Zurückhaltende und Schüchterne, Impulsive, Nachdenkliche, Hochleister, Niedrigleister, strukturiert Denkende, kreativ Denkende, Homosexuelle, kulturell anders Geprägte, Mädchen, Jungs, und auch all diejenigen, die wir heute und vermutlich auch in Zukunft nicht wirklich kategorisieren werden können :-)


Oder wie sehe Sie das? Schreiben Sie mir gerne Ihre Kommentare!


Mit Freude und Respekt, Ihre Businesskünstlerin Mona Suzann Pfeil





Dienstag, 12. April 2016

Auf den Hund gekommen – durch Hundeskanzlerin Angela Merkel

Zuallererst möchte ich mich bei allen Hunden entschuldigen, dass ich mich ihrer Gattung bediene, um meinem Frust und Ärger Luft zu machen. Ich habe viel zu großen Respekt vor Tieren und auch vor Hunden, also bitte liebe Hunde: nicht persönlich nehmen.

Vor wem ich jedoch in diesen Tagen wirklich den Respekt verloren habe, ist Angela Merkel - in einem FacebookPost versehentlich von mir als Hundeskanzlerin bezeichnet. Es war ein Verschreiberling, im Moment des postens wurde mir dieser gegenwärtig und ich bin sogar etwas erschrocken. Im nächsten Moment jedoch empfand ich eine gewisse Stimmigkeit mit dieser ungewollten “Amtsverleihung” und ich ließ es einfach so stehen.

Ja, es könnte sogar lustig sein, wenn mir das Lachen nicht im Halse stecken bleiben würde. Ich mache kein Geheimnis daraus: ich habe Angela Merkel immer sehr geschätzt und fühlte mich von ihr als Bürgerin gut vertreten, auch wenn sie leider der falschen Partei angehört. Eigentlich hatte ich immer das Gefühl, Frau Merkel passt irgendwie in gar keine Partei so wirklich, und rückblickend denke ich, es war genau das, was mir an ihr gefiel. Sie entschied völlig unabhängig vom Parteibuch und hatte deshalb oft ihre eigenen Leute nicht geschlossen hinter sich. Eine starke Frau, die das in Kauf nimmt. Einfach das macht, was sie für richtig hält, was Ihre Intuition ihr sagt. Intuition ist DAS Führungs-Tool Nummer 1 und Angela Merkel verfügte darüber. Vielleicht verfügt sie auch noch darüber. Aber dann frage ich mich doppelt: warum lässt sie sich dann von Recep Tayyip Erdogan an die Leine nehmen und vorführen?

Seit dem aktuellen Buch ‘Hundeverstand’ des Zoologen John Bradshaw wissen wir, dass der Hund - nach Zehntausenden Jahren Zucht - die Nähe zum Menschen einem Wolfsrudel vorziehen würde. Der Hund fühlt sich dem Menschen verbunden, er will ihm gefallen und den Menschen verstehen - das ist sein Schicksal. Die menschliche Familie ist ihm zum Ersatzrudel” geworden, so in einem Presseartikel vom 16.09.2012 auf dieWelt.de.

Sucht Frau Merkel nun auch die Nähe Erdogans, um ihm zu gefallen? Inwieweit fühlt sie sich ihm verbunden? Das mit dem “Ersatzrudel” führe ich nicht weiter aus, in Anbetracht unserer deutschen und Angela Merkels persönlicher Vergangenheit geht das dann wohl doch zu weit…


In der modernen Hundeverhaltensforschung weiß man heute, dass ein anhänglicher Hund leichter trainierbar ist.


Wie anhänglich ist Frau Merkel geworden? Oder sollten wir doch lieber wieder die alte Schule des Hundetrainings von 1910 heranziehen, in der der preußische Polizeibeamte Oberst Konrad Most meinte, dass der Mensch den Hund nur dann kontrollieren könne, wenn der Hund von der körperlichen Überlegenheit des Menschen überzeugt sei? Weil die Biologen damals davon ausgingen, dass jedes Rudel von einem einzigen Wolf despotisch dominiert werde, der die anderen Wölfe streng und durch Furcht beherrscht... Aber nein, so etwas würde doch ein eigentlich demokratisch eingestellter Hundehalter vom Bosporus doch gar nicht wollen und außerdem hat die moderne Hundeverhaltensforschung dies alles in den letzten zehn Jahren ja auch widerlegt.

Trotzdem ist mir eines noch nicht ganz klar und ich muss wieder dieWelt.de zitieren: Wenn Wölfe keine Despoten sind, warum sollten dann Hunde ihre Hundehalter dominieren wollen? Oder Hundehalter Ihnen Hund?

Frau Merkel hat mir als einsame Wölfin besser gefallen, als jetzt mit ihrer Hundespolitik und mit einer zwangsweisen politischen Rudelbildung der Bundesrepublik Richtung Türkei – die mir Sorgen bereitet. Frau Merkel möge es mir verzeihen, dass ich ich sie hier als Hündin bezeichne. Viel schlimmer noch finde ich jedoch die Vorstellung eines Recep Tayyip Erdogan als Hunderudelhalter der Hundesrepublik Deutschland. Oder ist es ganz anders, als ich denke? Dominiert am Ende doch die schlaue Hündin den alternden Hundehalter, der unter einem gewissen Realitätsverlust leidet? Oder stecken Angie und Erdo am Ende unter einer Hundedecke und dominieren uns alle? Und wir haben es nur noch nicht gemerkt??? Wer dominiert hier wen, das ist die große Frage. Eines ist jedenfalls klar, auch wenn es vermutlich das einzig Schöne an der ganzen Sache ist: der Mensch ist vom Hund kaum mehr zu unterscheiden.


Wie auch immer dieser Dressur-Akt ausgeht, als Nation sind wir ganz schön auf den Hund gekommen.


Auch wenn ich den heutigen Biologen glaube möchte, dass ein Hund niemanden bewusst dominieren will, weder den Menschen noch andere Hunde. Und dass ein Hund nicht um Macht oder eine höhere Position in der Rangordnung rauft, sondern um Futter, um Spielzeug oder um eine Hündin...

Womit auch das – für Hundeskanzlerinnen typische – herum-merkeln erklärt wäre: die Hündin lässt raufen.

Mit Freude und Respekt, Mona Suzann Pfeil


PS: Hoffentlich bekomme ich jetzt keine Anzeige von Herrn Erdogan.

Freitag, 8. April 2016

Meine 'EnglishKissAwakeWeek' – Ein Selbstversuch: Wieviel Englisch schaffe ich in einer Woche?




Es war offentsichtlich: im Laufe der Jahre waren meine Englischkenntnisse immer mehr geschrumpft, die Gelegenheiten, englisch zu sprechen, waren nicht gerade üppig. Und um ehrlich zu sein, habe ich in letzter Zeit dann auch einen großen Bogen um alles Englisch-sprachige gemacht. All die Links zu interessanten Filmen, Presseartikeln oder Homepages, die mir empfohlen wurden, habe ich einfach ignoriert, denn ich war mir sicher: ich verstehe sowieso nichts.
Wie schade, was mir da alles entgangen ist! 
Also habe ich beschlossen, das will ich ändern. 



Ich habe mir eine Woche Zeit genommen, um nur Englisch zu lernen, mich auf die Sprache zu konzentrieren, richtig darin einzutauchen und mich in Englisch zu suhlen!







Dank meiner guten Kontakte zur örtlichen Presse bin ich an das sympathische Ehepaar Skinner gelangt, hier in der schnuckeligen Marbacher Innenstadt, beide Muttersprachler und - was für ein Glück - Englischlehrer! ‘The English Society’, wie die beiden sich nennen, hat mein Selbststudium nach Kräften mit Supervising und professionellem Feedback unterstützt.

Nun hängen im ganzen Haus kleine PostIt-Zettel mit englischen Wörtern drauf und mein Mann ist vorrübergehend mit einer englischen Frau verheiratet.
Nach 3 Tagen meldete ich mich am Telefone versehentlich auf englisch und in der Nacht des vierten Tages träumte ich in englisch! 
Ich hatte riesigen Spaß am Lernen und habe es noch, denn ich bleibe dabei. Auch wenn ich manches in dieser Woche nicht geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe, fühle ich mich doch der englischen Sprache nun auf wunderbare Weise sehr verbunden. 

Das "Fremde" hat seinen Schrecken verloren. Ich grusle mich jetzt nicht mehr davor. Im Wissen, dass ich nicht perfekt zu sein brauche, rede ich einfach darauf los, ohne Bedenken. Ich schaue englischsprachige Filme an und lese englische Presse - das allerdings ist eine echte Herausforderung! Apropos Herausfordung: Als Ziel und Highlight meiner EnglishKissAwakeWeek werde ich am kommenden Donnerstag vor den Studenten der ‘English Society’ einen Fachvortrag mit anschließender Diskussonsrunde halten: ‘And What About Sensitivity In Business And Society?’ - also über ein mir durchaus vertrautes Thema, aber eben jetzt auf englisch - Lampenfieber inklusive :-)


Ich werde berichten, wie ich mich geschlagen habe!




Falls ich Euch jetzt motiviert habe, auch Eure eingeschlafenen Sprachkenntnisse wachzuküssen würde es mich freuen! Ich jedenfalls habe schon ein französisches KissAwake im Visier, in Verbindung mit einem anstehenden Frankreichaufenthalt im Familienkreis. 





Es gibt noch so viele schöne Sprachen zum Lernen! Packen wir sie an! 


Eure Mona Suzann Pfeil

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My 'EnglishKissAwakeWeek'

A self-experiment: How much English going on in one week?




My English skills had been shrunk through the years, that’s the bitter truth. Actually, the opportunities had been less. And - to be honest - I also gave all what’s been English-spoken and English-written a wide berth. All the links to interesting films, press contents or home pages, I was recommended, I simply ignored. I was sure: I wouldn’t understand anything, anyway.

What a pitty! What have I missed!
So I decided: this I’m gonna change.


I dedicated one week for improve and focus on my English, I really dived and rolled into the English.



Thanks to my good contacts to the local press the Skinners were recommended to me, a sympathethic couple here downtown lovely Marbach, both native speakers, and - what a luck - English teachers! 'The English Society' – as they both named – supported me best and accompanied my self study with supervising and professional feedback.

Now all over the house are sticking small paper slips with English words and termes written on. And my husband is temporarily married with an English woman. Three days had been gone when I took the phone in English, and in the night of the fourth day I dreamed in English! 

I had so much joy of learning and still have it - I keep going on. Though I have not done everything I wanted, finally I feel now connected to the english language in a wonderful way. The "strange" no longer frightens me. In the know, not having to be perfect, I just talk, and I don’t fear it any longer. I enjoy watching English movies or reading the press - though especially the press is a real challenge! 

Ich hatte riesigen Spaß am Lernen und habe es noch, denn ich bleibe dabei. Auch wenn ich manches in dieser Woche nicht geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe, fühle ich mich doch der englischen Sprache nun auf wunderbare Weise sehr verbunden. Das "Fremde" hat seinen Schrecken verloren. 


Apropos challenges: as a result and highlight of my EnglishKissAwakeWeek I’m going to give a lecture and discuss with the students of ‘The English Society’ at next Thursday, the theme: ‘And What About Sensitivity In Business And Society?’ - this theme is quite familiar to me, but now just in english - stage fright included :-)

I’m going to report if I did it…



Maybe I did motivate you now to kiss awake your sleeping linguistic skills, I would be happy about that! Me, I decided to realize a French KissAwakeWeek, in July, even with a trip to France and a get together with the French part of our family.
There are still so many beautiful languages! Let’s study them! 



Yours, Mona Suzann Pfeil


Dienstag, 8. März 2016

Politik mit allen Sinnen – eine Partei, die ein wirklich sensibles Thema anpackt

Dieser Blogartikel ist mir eine Herzensangelegenheit zu den Landtagswahlen (und darüber hinaus!).
Denn ich finde, in unserer Parteienlandschaft fehlt noch eine Partei, die ein wirklich sensibles Thema anpackt.

Welche Partei das ist und wie meine ArtWahlWerbung dafür aussieht ist meinen drei neuen Videos zu sehen:

 'Wir lieben es freizügig'


'Wir sind die Kraft' 


'Wir haben einen Sinn für Wirtschaft' 



In Anbetracht der aktuellen Landtagswahlen hatte ich nicht viel Zeit zur Verfügung, und so sind die Videos wirklich sehr spontan und wieder im bewährten Mona's OneWomanTeam in genau 3 Tagen produziert worden: je 1 Tag Drehbücher, Filmaufnahmen, Filmschnitt, sowie 1 Tag Fertigstellung und Upload bei YouTube. Uff! 

Deshalb fällt dieser Blogartikel heute auch etwas rudimentär aus, aber das Wichtigste sind schließlich die Videos und das Parteiprogramm der neuen Partei, welches hier weiter unten nun zu lesen ist.

Ich freue mich, wenn Euch meine ArtWahlWerbung inspiriert, motiviert, initiiert, aktiviert, agitiert…
Um dem Ausdruck zu verleihen darf ich Euch bitten, bei Youtube unter den Videos auf "gefällt mir" zu klicken, diese weiterzuempfehlen (Facebook, XING…) und meinen YouTube Video-Kanal zu abonnieren? Danke dafür! 

Fühlt Euch auch herzlich eingeladen, diesen Blog zu abonnieren, wenn Euch meine Arbeit als Businesskünstlerin und meine Blogartikel hier ansprechen!

Mit Freude und Respekt, Eure Businesskünstlerin Mona Suzann Pfeil



Parteiprogramm die Hochsensiblen


Wir machen Politik mit allen Sinnen.

Was wir wollen ist eine Kultur der Toleranz, der Offenheit und der Vielfalt.

Wir sind überzeugt, dass unsere Gesellschaft durch die Hochsensiblen von einer neuen und nie gekannten Vielfalt profitieren wird.

Deshalb wollen wir jedes Kind im Entdecken und Entwickeln seiner Talente begleiten und fördern und jedem Menschen im Arbeitsleben einen Einsatz gemäß seinen Talenten ermöglichen.

Deshalb wollen wir jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit annehmen und seine Bedürfnisse respektieren. Wir wollen niemanden ausgrenzen, ganz gleich wie ungewöhnlich uns seine Ansichten oder seine Persönlichkeit auch erscheinen mögen.

Deshalb darf und soll jeder Mensch in Würde und in Mitte der Gemeinschaft sich entfalten, sich einbringen, alt werden und sterben.

Wir setzen uns ein für die Hochsensiblen-Förderung, in der Schule, in den Familien, Im Arbeitsleben und auch danach im Alter.

Gemeinsam wollen wir uns für ein zukunftssicheres Deutschland stark machen.

Dafür helfen wir den Unternehmen, eine nachhaltige und hochsensible Unternehmenskultur zum neuen Leitbild zu machen.

Dafür wollen wir in Forschung und Entwicklung investieren, um Sie beispielsweise noch besser über das Phänomen Hochsensibilität aufklären zu können. 

Dafür nutzen wir unser hochsensibles Bewusstsein für Verantwortung, um unsere Natur für die kommenden Generationen zu schützen und zu erhalten.

Unser wichtigstes Ziel derzeit ist eine Gesellschaft und Wirtschaft, die Hochsensibilität und Ihre Hochsensiblen nicht versteckt, sondern als Gewinn sieht.

Wir sind überzeugt, dass von einem Umdenken nicht nur hochsensible Menschen profitieren, sondern unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft, WIR ALLE.


Konnten wir Sie gewinnen?  

Dann wählen Sie hochsensibel.  


Dienstag, 1. März 2016

Entscheidet die Position darüber, was Hochsensible im Arbeitsumfeld verbessern können?

Wer hat es leichter: der/die hochsensible ManagerIn oder der/die SachbearbeiterIn?

















Nach meinen Vorträgen in den Diskussionsrunden werde ich immer wieder gefragt:  Haben es Hochsensible in „sehr guten Arbeitsverhältnissen“ leichter, positive Veränderungen zu erreichen – für sich, für dir Abteilung, für die Mitarbeiter, fürs Unternehmen...?
Einige Hochsensible in „normalen Arbeitsverhältnissen“ berichten, dass sie mit ihrer Hochsensibilität eher anecken und es als utopisch ansehen, positive Veränderungen zu initiieren oder zu erreichen.
Zuallererst sei einmal definiert:


Was ist ein "sehr gutes Arbeitsverhältnis"?


Eine hohe Position? Diese bedeutet nicht automatisch eine höhere Chance auf ein offenes Ohr der Hierarchieebenen darüber. Gerade in den hohen Positionen weht oft ein recht strammer Wind und um da „dazuzugehören“ fühlen sich sensible Menschen oft genötigt, ein „Spiel“ mitzuspielen, deren Spielregeln nicht ihre sind und die sie selbst am Liebsten ändern würden (und oft nicht können). Genau deshalb sind in den Chefetagen momentan auch noch so wenig Hochsensible anzutreffen. Aber es gibt sie!
Was ich persönlich als gutes Arbeitsverhältnis bezeichne: ein offenes Klima im Unternehmen – dieses erhöht die Chance stark, mit Veränderungsvorschlägen und Wünschen auch auf offene Ohren zu stoßen.
Hier mit gutem Beispiel voranzugehen und sich gegenüber Kollegen und Vorgesetzen achtsam, respektvoll und ehrlich zu verhalten, kann maßgeblich zu einem besseren Umgang untereinander beitragen. 


Die Hochsensibilität ist in der Wahrnehmung im Arbeitsleben leider bislang auf keiner Hierarchieebene wirklich angekommen. 























Es kommt auf jede und jeden Einzelnen an, sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen und notfalls darum zu kämpfen. Jawohl, auch Businesskünstler können für einen guten Zweck ein gehöriges Maß an Kampfgeist entwickeln – und das sollten sie!

Wie innovationsfreudig Chefs oder Vorgesetzte sind und wieviel Veränderung sie zulassen hat weder etwas mit der Führungsebene noch mit Gehaltsklassen zu tun.
Ein engstirniger oder ängstlicher Vorgesetzter bleibt ein engstirniger oder ängstlicher Vorgesetzter, egal wie hoch sein Gehalt oder das seiner Mitarbeiter ist.
Wohl jede oder jeder ist vermutlich schon mit Vorgesetzten aneinander geraten und gerade Hochsensiblen mit ihrem ausgeprägten Harmoniebedürfnis fällt es wirklich schwer, im Arbeitsleben kritische Töne anzustimmen. Aber es lohnt sich, auch Vorgesetzte verkraften Kritik, sofern sie sachlich bleibt. Und genau das kann man lernen.


Größe hat mit der Position zu tun, die ein Mensch in seinem Leben einnimmt.


Wer Veränderungen will sollte zuallererst bei sich selbst beginnen. Gerade für HSPs ist es elementar wichtig, ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen.
Ausdruck kommt von innen. Und Größe hat mit genau der Position zu tun, die ein Mensch in seinem Leben einnimmt. Auch als SachbearbeiterIn oder MinijobberIn kann ich souverän nach außen wahrgenommen werden. Mitarbeiter sind alle gleichwertig und gleichwürdig, ohne sie wäre ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte niemandem mehr vorgesetzt. Sich das immer mal wieder zu veranschaulichen, kann helfen, aufkommende Angst zu überwinden.


Mit der eigenen Angst lernen, umzugehen, und sich zu vergegenwärtigen, dass es etwas Wichtigeres als diese Angst gibt, ist ein weiterer wichtiger Lernaspekt. Und – Hand aufs Herz – auch die gefürchteten Totschlagargumente sind nur so lange Totschlagargumente bis man die Schläge nicht mehr annimmt, sich nicht geschlagen gibt. Müssen wir uns denn wirklich in diese Kriegsschauplätze hineinziehen lassen? Es gibt wirklich bessere Methoden für Businesskünstler. Killerargumente kann man mit etwas Übung abschwächen und sogar umzukehren. Sie sagen immer etwas über die oder denjenigen aus, wer sie verteilt, und auch über die oder denjenigen, an wen sie gerichtet sind. Wer diese Botschaften dechiffrieren kann, ist in der Lage, aus Killern und Totschlagargumenten eine fruchtbare Kommunikation zu gestalten. So mancher vermeintliche „Gegner“ ist auf diese Weise schon zum Verbündeten geworden. Klingt sehr theoretisch, funktioniert aber!


Apropos Verbündete: 


Jeder braucht sie, auch HSPs. Ob Willi Brand, Tschaikowski, Björk oder Karl Lagerfeld, auch sie hatten es nicht immer leicht, auch sie hatten ihre Verbindungsleute, auch sie mussten eine ganze Menge Mut aufbringen und Tiefschläge einstecken. Was wäre uns entgangen, wenn sie aufgegeben hätten?

Und wenn trotz aller Vorschläge und aller Kritik in einem Unternehmen keine Veränderung erwünscht ist, dann sollte ich als HSP die Konsequenz ziehen und kündigen.
Denn eines jeden Menschen Kraft und Energie ist endlich. Und es ist allemal besser, eine aussichtslose Situation noch mit eigener Kraft zu beenden und die Wahl zu haben, meine Talente und Fähigkeiten nicht zu vergeuden, sondern sie dem Unternehmen und dem Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen, der sie auch wertschätzt und verdient. 



Mit Freude und Respekt, Eure Businesskünstlerin Mona Suzann Pfeil