Ich bin hochsensibel. Aber ich fühle mich von Hochsensibilitä nicht betroffen. Land-auf Land-ab wird diese Bezeichnung verwendet, auch von Hochsensiblen selbst. Hierzu meine Gedanken:
Meiner Meinung nach kann man von Hochsensibilität genau so wenig betroffen sein, wie von Hochbegabung, von blauen Augen oder vom individuellen Biorhythmus. Betroffen ist man von einem Unglück oder einer Krankheit, beides trifft auf die Hochsensibilität nicht zu.
Bei Hochsensibilität handelt es sich um eine Wahrnehmungsbegabung, die bei 20 Prozent der Menschheit herausragend höher ist als bei den anderen 80 Prozent. Hochsensibilität ist somit eine spezifische Form von Hochbegabung.
Wie wäre es also, wenn wir zukünftig von den "Begabten" sprechen, statt von den "Betroffenen"?
Unser Denken verändert unsere Wahrnehmung, und es kann langfristig auch die Realität verändern. Je mehr wir über unsere Gewohnheiten nachdenken, diese Reflektieren und in Frage stellen, desto mehr Raum geben wir Neuem. Das Neue muss nicht immer zwangsläufig besser sein als das Alte, aber in diesem Fall wäre eine neue Sichtweise wünschenswert – eine respektvollere, eine tolerantere, eine Sichtweise, die aus einer althergebrachten und unzeitgemäßen sprachlichen Spurrille herauskommt und dem Thema Hochsensibilität neue Richtungen freigibt.
Davon profitieren würde die ganze Gesellschaft, mit jeder und jedem Einzelnen von uns, nicht nur die Begabten selbst.
Mit Freude und Respekt, Ihre Mona Suzann Pfeil
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